Kleinprojekt "Windlichter"

Im Rahmen des Fachpraxisunterrichts im 13. Jahrgang thematisierten wir das Aufwachsen und Leben unter erschwerten Sozialisationsbedingungen. Die Unterrichtsinhalte- und Gespräche machten uns nachdenklich und wir wollten aktiv werden, um einen kleinen Beitrag für Menschen zu leisten, denen es nicht gut geht, die es z.B. aufgrund von Krankheit oder Armut schwer haben. Wir starteten mit 14 Schüler*innen eine Bastelaktion mit dem Ziel sternenförmige Windlichter zu erstellen. Wir entschlossen uns für einen Verkauf der Lichter in der Weihnachtszeit. Den Erlös wollten wir anschließend an eine gemeinnützige Organisation für Kinder spenden. Aufgrund von Corona-Beschränkungen konnten wir den Verkauf bedauerlicher Weise nicht durchführen.
Doch was könnte man nun mit 60 handgefertigten Windlichtern anfangen?

Die verstärkten Regelungen im Dezember gaben uns über das Ausmaß von Corona zu denken und über die Veränderungen und vor allem Herausforderungen, die das letzte Jahr für uns alle mit sich gebracht hatte. Unsere Aufmerksamkeit richtete sich insbesondere auf die fehlende soziale Interaktion, die uns allen zu schaffen machte. Doch sind wir Schüler*innen nicht die einzigen, die das betrifft. Viel hatten wir auch über die Abgrenzung von der Außenwelt in Seniorenheimen gehört, die zwar für das gesundheitliche Wohlbefinden der Bewohner*innen gedacht ist, jedoch für die Betroffenen auch sehr schwer zu bewältigen ist. Der Alltag erscheint einseitig und auch einsam ohne Besuche in der Einrichtung, auch die Arbeitskräfte kommen an ihre Grenzen. Wir wollten, dass die gebastelten Lichter noch eine Freude bereiten können und entschieden uns diese nun zu verschenken, anstatt einen Verkauf zu organisieren. Kurzerhand kontaktierten wir Seniorenheime in der Umgebung und fragten, ob wir ihnen Lichter kontaktlos vorbeibringen könnten. Die Heimleitungen zeigten sich sehr dankbar für die Aufmerksamkeit und waren begeistert über den Einfall die Laternen in den Gruppenräumen aufzustellen. Auch uns hat es glücklich gemacht, den Menschen etwas von Herzen zu geben und zu signalisieren, dass wir ihre Situation wahrnehmen und an sie denken.

Text und Bilder: G18D